Flirtende Hexen, durchgeknallte Alchemisten und Schneewittchen als Herrscherin: Das Abracadabra-Deck (22 große Arkana) ist ein humorvoller Comic mit Einzelszenen aus einem Halloween-Hexenleben mit spitzen Hüten und geringelten Socken. Vielleicht ein guter PArtygag, dafür aber zu empfindlich: Die Karten sind zwar lasergedruckt auf Fotokarton, aber unlaminiert.

Französisches, alternativ produziertes Deck, das von seinen Schöpfern (Collection Palestrina, Verlag für Sammlerdecks) als "Galerie der vielfältigen Gestalt Satans" bezeichnet wird. 10 Künstler stellten auf 22 Karten Wesen und Dämonden der Hölle dar. Ohne dass dies mein Spezialgebiet wäre, habe ich den Eindruck, dass die Gestalten der Unterwelt als böse Archetypen den Standardtrümpfen des Tarot mit viel Bedacht zugeordnet wurden. Das Deck ist äußerst hochwertig produziert, die übergroßen Karten sind schaurig schön und künstlerisch herausragend. Zu empfehlen für Schattenarbeit.

23 Arkana-Deck von den Philippinen. Arkanum 23 ist das berüchtigte "Happy Squirrel" (kommt in einer Folge der Cartoonserie Simpsons vor; diesen Insiderwitz findet man auch im International Icon und Victoria Regina Tarot).

Die computergenerierten Darstellungen des Adrian Tarot (benannt nach seinem Schöpfer) wirken auf den ersten Blick eindrucksvoll und meditativ. Aus den 22 großen Arkana kann man die beiden Figuren der Liebenden zusammensetzen, wenn man die Arten nach dem Prinzip des Lebensbaums auslegt. Auf jeder Karte befinden sich der Name (bzw. bei den kleinen Arkana ein Stichwort) auf Deutsch und Englisch. Die kleinen Arkana zeigen nur die Satzsymbole vor verschiedenfarbigen, abstrakten Hintergründen. Bestellen

Die übergroßen Karten mit Abbildungen aus dem Universal Waite Deck sind zur Selbsterfahrung gedacht, könnten aber auch für Einsteiger nützlich sein, denn viele der jeweils 5 formulierten Affirmationen, korrekt in positiver Ich-Form, zeigen einen guten ersten Eindruck für jede Karte. Gerade bei den komplexeren Karten wirken die Leitsätze allerdings etwas zusammenhanglos. Trotzdem ein gutes Instrument, um Legungen einen zusätzlichen Aspekt und Anschaulichkeit zu verleihen. Bestellen

Optimistisches kleines Deck südafrikanischen Ursprungs in naiv-folkloristischem Stil. Die 78 voll illustrierten Karten orientieren sich eng am RWS-Deck, so daß der Einstieg auch für Ungeübte leicht fällt. Man sollte sich von den kindlichen Bildern nicht täuschen lassen, das Deck ist tiefsinnig und durchdacht. Die Rückseite zeigt eine Schildkröte, die in der Kultur der südafrikanischen Shangan das langsame, doch sichere Kommen der Gerechtigkeit symbolisiert.
"We believe that it is both pertinent and appropriate that this deck hails from South Africa, a nation that chose to walk the path of 'Justice' by 'setting things right' with the inauguration of Nelson Mandela as President in 1994." 
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Anders als der Name suggeriert, hat dieses Deck nichts mit der Magieschule des Golden Dawn zu tun. Vielmehr sind die Karten von Feen, Elfen, Gnomen und anderen magischen Wesen bevölkert. Das Deck ist derzeit eines meiner liebsten und am häufigsten verwendeten, obwohl die kleinen Arkana keine Szenen zeigen. Allerdings ist auf vielen Karten unter der jeweiligen Anzahl der Symbole ein Geschöpf abgebildet, meist in einer deutlich interpretierbaren Haltung. Für mich ein ungemein inspirierendes Deck.

Nennt mich humorlos, aber obwohl das Begleitheft des Alcohol Tarots zeigt, daß jemand sich die Mühe gemacht hat, über Tarotdeutungen zu recherchieren, finde ich das Deck ziemlich nutzlos und auch nicht witzig. Die Zuordnung alkoholischer Getränke zu den Karten hätte eine lustige Assoziationsübung werden können, aber die gezeigten Situationen in Verbindung mit den Texten glorifizieren das, Entschuldigung, Kampfsaufen. Layouts, mit denen wir herausfinden können, welchen Einfluß der erste Kater auf unser Leben hatte oder wo wir hingehen sollen, nachdem die Bars geschlossen haben, tragen nicht zur Sinnhaftigkeit bei. Vielleicht ein Gag für den nächsten Junggesellen- abschied.

Die schönen Kartenillustrationen von Place orientieren sich an Holzschnitten alchemischer Darstellungen aus der Renaissance. Es ist ihm gelungen, ihren ursprünglichen Reiz beizubehalten und dem Deck dennoch eine ganz moderne, zeitgemäße Anmutung zu geben. Die Quellenangaben zeugen obendrein von intensiver Recherche. Von der Grundidee her bilden die großen Arkana die Stadien des alchemischen Prozesses ab. Die voll bebilderten kleinen Arkana haben jeweil ein mythologisches Tier als As, das den Elementen entspricht (Hase=Erde=Münzen, Fisch=Wasser=Kelche, Basilisk=Luft=Schwerter, Salamander=Feuer=Stäbe). Andere Tiere gleicher Entsprechung wurden (verwirrenderweise) auch für die Könige gewählt. Ein Deck, dessen Informationsreichtum man viel Zeit widmen muß (und deshalb auch das Buch anschaffen sollte), das diese Mühe aber auch belohnt.

Taiwanesisches Deck, 78 voll illustrierte Karten.
 

Handgemachtes 22 Arkana-Deck der Künstlerin Chronata speziell für Halloween, mit allerhand Hexen, Vampiren und anderem dunklen (hier aber sehr sympathischen) Nachtschattengewächsen.

Amado sagt von sich, er sei ein illegitimer Sohn Aleisters, der jedoch seine eigenen Lehren verbreitet. Ich habe diesen Anspruch nicht überprüft, sondern sein Tarotdeck einfach als solches zu betrachten versucht. Es besteht aus zwei Hälften, dem sogenannten Alpha-Pack aus 78 Karten in der bekannten Tarotstruktur (wobei allerdings 6 der großen Arkana geringfügig umbenannt wurden) sowie dem Beta-Pack, das uns die beiden zusätzlichen Sätze Kronen und Eicheln und weitere 5 große Arkana (Magus, Starman, Zany, Question, Lookout) bringt. Angeblich verändern sich sämtliche Bedeutungen, wenn man beide Packen zusammenbringt. Ich kann in den zusätzlichen Karten keine Struktur erkennen und mir auch nicht erklären, welche z.B. elementaren Korrespondenzen dahinter stecken könnten. Der beigelegte Zettel gibt darüber keinerlei Aufschluß. Nur für Amado-Jünger einsetzbar.

Ein an Kinder gerichtetes Bändchen mit einer Blitzübersicht über gängige Wahrsagemethoden. Im hinteren Buchteil befinden sich die von Kipling West (Halloween Tarot) wunderschön gestalteten Tarotkarten, zusammen mit einer  Schachtel zum selbst basteln. Jedes der 22 großen Arkanen wird von einem Tier verkörpert, hinreißend zum Beispiel der Drache als Hierophant oder ein großäugiges Opossum als Mond.

Humoristische Interpretationen des modernen Lebens des Architekten, Illustrators und Comiczeichners Pino Zac. Da es 1981 veröffentlicht wurde, enthält es Ideen darüber, wie das Jahr 2000 aussehen könnte, ist aber relativ wenig futuristisch. Die meisten Karten zeigen aufrecht eine positive, umgekehrt eine negative Variation ihres Themas. Die kleinen Arkana sind eindeutig Spielkarten, doch mit skizzenhaften Szenen ausgeschmückt. Mehr für das Kartenspiel als für die Divinationsmethode Tarot gedacht (Achtung: Nicht mit dem 22-Karten-Deck Cartomancie de l'an 2000 des gleichen Künstlers verwechseln!)

Ananda Kurt Pilz ist in erster Linie Künstler und Astologe und danach Tarotexperte. Umso erstaunlicher ist seine präzise Treffsicherheit, mit der er vor allem die Essenz großen Arkana künstlerisch umgesetzt hat. Obwohl die Symbolik auf den ersten Blick weit von den traditionellen Decks entfernt scheint, ändert sich diese Wirkung auf den zweiten Blick. Zum Beispiel der Narr: Spielerisch schwebt er neben dem Erdball in der Luft, unbelastet von schwerem Erfahrungsgepäck und schert sich nicht um Konventionen. Ein wunderbares Deck auch für für Anfänger, wenn man z.B. parallel mit dem Rider-Waite arbeitet, um die tiefe Bedeutung der Karten für sich zu erschließen.

Mein liebstes multikulturelles Deck. Dargestellt sind Szenen mit japanischen, indianischen, altägyptischen und arthurianischen Einflüssen. Für die Karten wurde nach meiner Ansicht stets die Kultur gewählt, die das dargestellte Konzept am eindeutigsten repräsentiert. Die Auswahl ist wirklich stimmig (bei einigen gemischtkulturigen Decks finde ich die Zuordnung etwas gezwungen, frei nach dem Motto "Hauptsache exotisch"). Die 4 Farben der kleinen Arkana gehören jeweils zu einer Kultur: Die Schwerter zeigen das feudalistische Japan, Stäbe zeigen den Osiris-Mythos zur Zeit der Regentschaft von Ramses II. in Ägypten, die Kelche sind im arthurianischen Britannien angesiedelt und die Scheiben ("Sacred Circles") haben ein indianisches Thema (Schöpfungsgeschichte der Menominee).

Anders als viele ägyptische Decks benutzt Barretts Werk nicht die klassischen Perspektiven und Formen ägyptischer Kunst, sondern das Deck ist recht realistisch und lebensnah illustriert. Ich bin kein Hobby-Ägyptologe, aber das Begleitbuch läßt auf fundierte historische Recherche schließne. Mir sind keine schlagenden Inkonsistenzen aufgefallen. Die Illustrationen aller 78 Karten sind in ihrer Darstellung originell, aber intuitiv stets nachvollziehbar. Die Lektüre des Begleitbuchs lohnt sich, um das Thema voll auszuschöpfen. 

23 Karten im Großformat. Die Bilder von Myrrha erinnern ein wenig an Hanslian. Basis für die Entwürfe der einzelnen Karten basieren auf einer Gedichtstrophe von Victor Hugo über den Engel der Freiheit (aus dem lyrischen Fragment "Das Ende Satans"). Obwohl die Namen der Karten sich an den Figuren des Gedichts orientieren und sehr poetisch klingen (z.B. Das Geheimnis des Tierkreises für das Glücksrad), greifen die Illustrationen klassische Tarotelemente auf und sind den großen Arkanen eindeutig zuzuordnen. Das Gericht teilt sich in 2 Karten auf - der Mensch in Ketten und der befreite Mensch. Es gibt ein ausführliches Begleitbuch, das den Bezug zwischen Gesicht und Karte herstellt. Besonders aufgrund der wunderschönen, vielschichtigen Illustrationen empfehlenswert.

Schmale, durch die blau-rosa Zierkante verspielt wirkende Tarotkarten mit Illustrationen aus der Manga-Serie Angel Sanctuary (Infos über die Serie und die Zeichnerin gibt es auf Deutsch hier). Die Serie bezieht optische Inspirationen aus der Gothic-Szene und ist besonders liebevoll gezeichnet, deshalb ist es schade, daß die kitschige Borte einen Teil dieser Wirkung nimmt. Wie bei vielen Manga-Decks gibt es keine esoterischen Bezüge und selbst mit Kenntnis der Geschichte ist der Zusammenhang zur Kartenbedeutung nicht notwendigerweise gegeben. 

22 große Arkana im eklektischen Fantasy-Stil, im Selbstverlag als laminierte Karten von der Künstlerin herausgegeben. Einige Karten sind deutlich von Disney beeinflusst, andere vom Herrn der Ringe.

Die Illustrationen von Robert M. Place lassen auch in diesem Deck nichts zu wünschen übrig, inhaltlich hatte ich Zugangsprobleme. Ich kenne mich zu wenig mit dem Engelsreich aus, um beurteilen zu können, ob eine Figur namens Uzza eine adäquate Wahl für den Gehängten darstellt. Die Posen der großen Arkana orientieren sich eng an den gewohnten Darstellungen, aber für mich muß ein Themendeck neue Einsichten aus seinem Thema bringen, sonst trägt es nicht. Hinzu kommt, daß die kleinen Arkana leider unbebildert sind.

Homepage des Decks: www.animalsdivine.com

Ich bin überhaupt kein Fan von rosa, flieder, etc. und eigentlich auch selten begeistert von photographischen Decks. Nur weil es von Ted Andrews eine Reihe von Publikationen über Tiervertraute und Krafttiere gibt, habe ich dieses Deck eines zweiten Blicks gewürdigt. Jeder Karte ist ein Tier zugeordnet, das durch ein Schlagwort (bzw. eine Aufzählung) charakterisiert wird. Allein die hervorragend gewählten Schlagworte rechtfertigen den Kauf des Decks, auch wenn ich es besser gefunden hätte, sie nicht auf die Karten zu drucken; ich finde das generell ablenkend, nicht nur in diesem Deck. Die Sätze sind unterteilt in Vierbeiner (Erde), Gestaltwandler (=Insekten/Wasser), Geflügelte (Luft) und Vorzeitliche (Feuer). Interessante Umsetzung des schamanischen Konzepts, aber nach wie vor optisch gewöhnungsbedürftig.

Version des Rider Waite mit  Schlüsselbegriffen und -sätzen zu den Themen Beziehungen, Aktivitäten/Arbeit, Kauf/Verkauf und Gesundheit. Teilweise sind mir die Deutungshilfen zu prominent auf den Karten angebracht, auch gefällt mir die Inkonsistenz zwischen Einzelbegriffen und Deutungssätzen nicht. Eine wirklich interessante Neuerung sind die 8 zusätzlichen Hofkarten, die Ritter und Page um Dame und Maid ergänzen. Anders als bei "Ersatzkarten", beispielsweise mehreren Versionen der Liebenden, können die neuen Hofkarten gleichzeitig mit den üblichen eingesetzt werden und bringen modifizierte Bedeutungen und Energien. Hier ist das Konzept sehr stringent und stimmig und erleichtert insgesamt die schwierige Arbeit mit Hofkarten. 

Obwohl die Bilder ein wenig düster erscheinen mögen, arbeite ich gern mit diesem Deck (das allerdings nur die großen Arkana umfaßt). Hier werden gemeinsame Wurzeln von Tarot und Astrologie gesucht - daher auch die ägyptischen und phönizischen Anklänge in den Bildern. Um die Möglichkeiten voll auszuschöpfen, sollte man sich allerdings durch das Begleitbuch "Tarot und Astrologie" arbeiten - ich nutze dieses Deck, das zu jeder Karte astrologische Korrespondenzen angibt, um mir einen Überblick über die "Grundqualität" eines Geburtshoroskops zu verschaffen. 

Polnisches Deck mit multikulturellen Darstellungen (griechisch, römisch, orientalisch) aus einer märchenhaft idealisierten Antike. Dadurch bekommt das Deck einen verpielten Charme, aber auch neue Deutungsmöglichkeiten, da die großen Arkana und Hofkarten neue Symbole zeigen (Beispiel: Außer den Symbolen der Farbsätze liegen auf dem Tisch des Magiers auch noch eine Schatulle und eine Peitsche, und er hat eine Art Löffel in der Hand). Leider gibt es kein Begleitheft, sodass vieles der eigenen Interpretation überlassen bleibt, wenn man z.B. die Ritualobjekte des Hierophanten nicht identifizieren kann. Die kleinen Arkana sind unbebildert.

Die "Baum-Arkana des Lebens und des Wissens", so die deutsche Übersetzung des italienischen Originalnamens, haben als Grundlage die mythologischen und symbolischen Bedeutungen des Baum-Archetyps aus Bibel und Kabbala. Der Baum des Lebens und der Baum des Wissens wurden laut dem Buch Genesis von Elohim im Garten Eden gepflanzt. Doch Solari hat sich auch mit anderen Baummythen, u.a. der Weltenesche Yggdrasil aus der nordischen Mythologie, der "Weltachse" der Navajo und dem Baum Brahmas auseinandergesetzt. Künstlerisch wurde das Deck durch ein Bodenmosaik in der Basilika von Otranto beeinflußt, das anhand des Lebensbaums kultur- und religionsübergreifend die Menschheitsgeschichte von der Schöpfung bis zum Jüngsten Gericht erzählt. Ein überaus kraftvolles Deck.

Sehnsüchtig erwartet - das im Web lange als "Stygian Darkness Tarot" bekannte Werk von Timothy Lantz ist seit Mitte 2005 endlich als physisches Deck verfügbar. In seiner Einführung sagt Lantz, in früheren Jahrhunderten hätte er seine geistige Heimat bei den Symbolisten gesehen, und obwohl die von ihm gewählten Symbole hochgradig individuell sind, schöpft er doch aus genügend universalen Quellen(von der klassischen Antike bis zu populäresoterischen Autoren wie Raymond Buckland), um seine Bildsprache verständlich werden zu lassen. Nicht unbedingt etwas für Traditionalisten. Wer sich für den kreativen Prozess hinter dem Deck interessiert, kann Lantz' Livejournal verfolgen.

79 voll illustrierte, computergenerierte Karten mit polnischen Kartenbezeichnungen.

Das "Prinz-Eisenherz-Tarot" (an diesen Comic erinnert es wohl jeden) ist symbolisch eng an den traditionellen Darstellungen angelehnt. Es finden sich sowohl Waite-Einflüsse als auch Marseille-Einflüsse (Gerechtigkeit =8, Kraft= 11). Die Szenerie ist mittelalterlich angehaucht, durch die liebevolle Ausgestaltung der Umgebung gewinnen die Karten räumliche Tiefe, die beinahe ungewohnt ist, aber sehr positiv wirkt. Günter Hager als bekannter Tarotexperte und Okkultist hat großen Wert auf authentische Symbolik gelegt, viele individuelle Details geben neue Denkanstöße. 

22 Jahre nach Veröffentlichung der ersten Edition (Auflage 999) macht Pierrick Pinot sein Meisterwerk endlich einem breiteren Publikum zugänglich und bietet die restlichen produzierten Exemplare über das Internet an. Der Name ist ein Kunstwort, das sich an den Namen des Schiffs der Argonautensage sowie an die Geheimsprache der Bettler und des wandernden Volkes anlehnt. Die Hauptinspiration für die Karten bezog Pinot aus dem Oswald Wirth Deck, dem er ein moderneres und trotzdem allgemeingültiges Erscheinungsbild geben wollte. Man kann das künstlerisch anspruchsvolle, hochwertig produzierte Deck über die Homepage des Künstlers beziehen.

Zum reinen Betrachten sicher eines der prachtvollsten Decks überhaupt. Als Arbeitsdeck halte ich es jedoch für weniger geeignet, weil die elaboraten Jugendstil- und Stained Glass-Verzierungen die Kartenbedeutung verwischen und die Bilder insgesamt zu überladen sind. Die unzähligen Details sind, typisch für den Art Nouveau-Stil, reiner Schmuck und es gibt wenig Neues zu entdecken. In jeden Satz der kleinen Arkana ist die Geschichte eines Paares verwoben, leider ist das den Interpretationen nicht wirklich zuträglich. Aufgrund seiner Schönheit für Sammler unbedingt empfehlenswert.

Dieses Deck ist Teil eines attraktiven Geschenksets mit Buch in einer bunten Schachtel mit Sichtfenster. Die Karten erinnern vom Stil (Buntpapiercollagen auf gewischter Farbe) ein wenig an Glückwunschkarten. Die Bedeutung und Symbolik der großen Arkana folgt weitestgehend dem Marseille-Schema, allerdings sind die Symbole noch etwas weiter reduziert. Das Büchlein besitzt farbige Abbildungen aller Karten sowie einige Legesysteme. Für jede Karte gibt es ein paar Schlüsselworte sowie kurze Deutungen für die aufrechte und die umgekehrte Position. Das Set richtet sich vermutlich an Anfänger, dafür ist es jedoch nachteilig, daß die kleinen Arkana nicht bebildert sind. Kein herausragendes, aber doch ein hübsches Deck, das gute Laune macht.

Gemeinschaftsprojekt der Yahoogroup Artcard Creators im Format von Artist Trading Cards. 14 Künstler haben das komplette 78-Karten-Deck in unterschiedlichen Techniken (Collage, Stempeln, Acrylfarbe, Stoff...) gestaltet.
Limitierte Auflage von 14 Stück.

22 Künstler gestalteten Karten für Il Meneghellos Tarot anlässlich des 500. Jahrestags des Aufbruchs Kolumbus' nach Amerika. Die Illustrationen sind in unterschiedlichsten Stilrichtungen und behandeln das Thema sowohl in historischen als auch allegorischen Darstellungen.

Dieses Deck ist ein Gemeinschaftswerk, bei dem insgesamt 26 (!) Künstler jeweils 3 Karten gestaltet haben. Trotz dieser Mammutorganisaton ist eines der lyrischsten und harmonischsten Decks entstanden, das ich kenne - mein persönlicher Name dafür ist "Geschichtenerzähler-Tarot". Zum Teil hängt das sicher auch damit zusammen, daß nicht nur die Karten, sondern auch das Begleitbuch voller Anekdoten stecken - über die Entstehung der einzelnen Karten und das Leben der Künstler sowie die Zuordnung einer Filmrolle zu jeder Karte. Ich kann das Set nur wärmstens als Lerndeck empfehlen, da die "Story-Verpackung" das Arbeiten erleichtert und jede Menge Spaß bringt. Das Deck ist auf der Künstlerhomepage zu beziehen.

Trotz des Namens, der Aufteilung in kleine und große Arkana und der Kartenanzahl von 78 handelt es sich bei diesem Deck nicht um einen Tarot. Die großen Arkana bestehen nur aus 12 Karten, den Tierkreiszeichen mit ihren Planetenherrschern. Die kleinen Arkana sind analog zu den astrologischen Aspekten als Paarkombinationen aufgebaut. Somit ähnelt das Deck eher den großen Lenormand-Karten oder dem Symbolon- Deck (ohne den Aspekt der Reinkarnation). Die bildliche Umsetzung durch die Künstlerin Rita Mühlbauer ist gelungen und schafft ein ansrechendes, intuitiv zugängliches Deck, das für ein besseres Verständnis astrologischer Prinzipien genutzt werden kann.

Als eine "innovative Kombination von Astrologie und Tarot" beschreibt der Autor sein Werk. Der Tarotbestandteil besteht in den 22 großen Arkanen, die traditionell benannt und gestaltet sind. Danach wechselt Grant zu einer eigenständigen Struktur: 4 Asse, 12 Tierkreiszeichen, 12 chinesische Tierkreiszeichen, die 9 Planeten sowie 5 Punkte aus dem Horoskop (Aszendent, Medium Coeli, Mondknoten, Neumond, Vollmond - gerade die beiden letzteren überraschen doch etwas). Die Karten sind bunt und dynamisch, in einer Legung jedoch schwer zu deuten. Das Begleitbuch liefert für jede Karte 12 knappe Deutungen analog zu den astrologischen Häusern, die mich an die AstroAnalysis-Bücher erinnern und wenig Aussagekraft besitzen. 

Astrologisches Orakeldeck aus 36 Karten, die die Sternzeichen, Planeten und Häuser repräsentieren.

Ein Teil des Dreiersets "Word of One Tarot", von denen jedes der drei Decks eine Bewußtseins-Ära des Menschen darstellt. Das "Atlantische Zeitalter" ist ein 22-Karten-Deck, das frühzeitliche, matriarchalische Strukturen zur Inspiration verwendet. Die Symbole leiten sich aus Träumen von Cookes Frau ab. Die Entwürfe dazu stammen breits aus den 40er Jahren, das Deck selbst wurde erst 1990 veröffentlicht. 

Courtenay-Peto nimmt für sich in Anspruch, von einem Aborigine-Stammesältesten initiiert worden zu sein. Ich war schon mehrfach in Australien, und solche Erzählungen werden dort normalerweise mit einer gewissen Reserviertheit betrachtet. Wenn man in Betracht zieht, wie ungeheuer komplex und dabei vollkommen fremdartig die Kultur der Aborigines im Vergleich zu unserer ist, ist es dem Autor/Künstler trotzdem gut gelungen, das Konzept umzusetzen. Durch die komplett neue Benennung aller Karten in 40 der ca. 600 Aboriginesprachen und die bildliche Umsetzung in "Songlines" (typische Form der Aborigines-Malerei) ist es nahezu unmöglich, mit dem Deck etwas anzufangen, ohne sich intensiv in das System einzuarbeiten. Leider ist das Begleitheft äußerst knapp.

"Tarot Reading Deck" ist explizit Bestandteil des Produktnamens, dennoch hat Axle of Keys keinerlei Gemeinsamkeiten mit Tarot (abgesehen von der Kartenform). Das Deck besteht aus 34 bebilderten Karten mit sogenannten Energieschlüsseln sowie 34 Karten mit Deutungstexten, die gleichzeitig verwendet werden sollen. Ein Zusatzdeck aus 7 Karten liegt bei, wird aber in der Beschreibung nicht weiter erwähnt. Die Anleitung enthält einige zweifelhafte Aussagen, z.B. "Viele Tarotdecks bestehen aus 78 Karten, was aus irgendwelchen Gründen als "Standard" akzeptiert wird. Ein Tarotdeck braucht nicht aus 78 Karten zu bestehen, um akkurat zu sein." Ersetze "Tarot" durch "Orakel", dann sind wir uns vielleicht einig...