Die Inspiration für das Napo Tarot "basiert auf argentinischer Mythologie, Kultur und Geschichte. So wie der Mann aus der Pampa weiß, welche Richtung er in der Nacht einschlagen muß, indem er die Sterne liest, so weiß die Frau aus dem Pueblo, wie sie mit ihrer Intuition schnell die archetypischen Bilder der Karten lesen kann." Auf einigen Karten kann man Spuren dieser Kultur finden, zum Beispiel tragen viele der Figuren Indio-Kleidung und man sieht exotische Tiere (z.B. ist der Narr mit Krokodil zu sehen). Leider ist der genaue Hintergrund dieser neuen Symbolik nirgends erläutert, das Begleitbuch beschränkt sich hier auf eher traditionelle Deutungsstichworte. Ein nett anzusehendes Deck mit farbenfroher, folkloristischer Bebilderung auch der kleinen Arkana.

40 + 14 Karten (die 14 Karten sind Wiederholungen mit neuer Bedeutung - schwer nachzuvollziehendes Konzept...)

22 große Arkana mit Motiven des Sci-Fi-Comics Nathan Never. Die Titel dieses Decks von Lo Scarabeo sind nur in italienisch auf den Karten präsent. Eine Zusatzkarte listet die Namen der verwendeten Charaktere aus der Serie.
Qualitativ hochwertiges reines Kunstdeck, zum Legen nicht wirklich geeignet.

22 große Arkana; photographische Darstellung der Archetypen durch kostümierte Personen.

Ein Deck in der Tradition des Order of the Golden Dawn mit kabbalistischem Gedankengut. Kabbalistische Zuordnungen für Farben und Gegenstände wurden mit viel Bedacht in die postmodern anmutenden Karten eingearbeitet. Die Reihenfolge der Karten ist teilweise ebenfalls verändert, das ausgezeichnete Begleitbuch begründet jedoch alle Veränderungen und Interpretationen schlüssig.

Im künstlerischen Stil eindeutig eng verwandt mit seinem 8 Jahre früher erschienenen Zigeuner Tarot, ist Wegmüllers Neuzeit Tarot eigentlich nur eine etwas traditionelle Neubearbeitung seiner eigenen Schöpfung. Interessanterweise fehlen im Begleitheftchen die Hinweise auf die verwendete Symbolik, die es beim Zigeuner-Tarot noch gab. Obwohl die Decks sich auch von der Aussage her wie Zwillinge gleichen, freue ich mich, beide in meinem Besitz zu haben, da der Vergleich der künstlerischen Entwicklung so spannend ist und mir der Zeichenstil insgesamt sehr gut gefällt. Durch die weniger hektische Linienführung und die kräftigeren, flächigen Farben eignet sich das Neuzeit Tarot besser zum Legen.

David Palladinis spektakuläre Neubearbeitung seines eigenen Aquarian Tarot nach 26 Jahren gehört zu den Decks, die oft von Leuten ausgesucht werden, für die ich die Karten lege. Der Stil ist üppig und elaboriert; anscheinend halten viele Nicht-Tarotisten die Bilder für mystisch, ohne dabei bedrohlich zu wirken. Das ist wichtig für den Erfolg einer Legung. Viele der großen Arkana folgen den Bilder des Rider-Waite, aber Palladini hat sich bei den Details eine Reihe von Freiheiten erlaubt. Zum Beispiel fehlen auf der Mondkarte Wolf und Hund, womit er die Aussage über die hypnotisierende Kraft der Karte in meinen Augen grundlos schwächt. Das Begleitbuch behauptet, alle Rassen seien in das Deck integriert - aber außer einigen vage asiatischen Zügen z.B. bei der Gerechtigkeit konnte ich nichts dergleichen feststellen. Ein Übersetzungsfehler?? Aufgrund der Darstellungen ein hervorragendes Einsteigerdeck.

Ursprünglich lag dieses Deck im Jahr 2000 der britischen Illustrierten New Woman bei. Meine Karten habe ich 3 Jahre später in der australischen Ausgabe entdeckt! Das Deck umfaßt die 22 goßen Arkana, die jeweils Frauen in Situationen des modernen Lebens zeigen, z.B. im Fitneßstudio (Kraft), bei der Unterhaltung in einer Cocktailbar (Mäßigkeit, hier wohl eher auf das perfekte Mischungsverhältnis bezogen...) oder beim Surfen im Internet (Welt). Obwohl die Basisbedeutungen nicht schlecht zugeordnet und originell umgesetzt wurden, bietet der Kartensatz auf Dauer wenig.

Was mich an diesem Deck am meisten irritiert (davon abgesehen, daß ich nur wenige Karten optisch wirklich ansprechend finde), ist die Mischung aus nordischem und keltischem Gedankengut. Pantheon und Bräuche beider Kulturen sind unterschiedlich genug, um eigene Decks zu rechtfertigen, und die Aufteilung scheint willkürlich - nicht so, als ob Ähnlichkeiten und Differenzen nach einem konsistenten Konzept ausgewählt wurden. So sind etwa die Hofkarten der Stäbe=Nordische Gottheiten, Kelche=Figuren aus dem Mabinogion-Mythos, Schwerter=britisch-keltische Sagengestalten, Münzen=irische Sagengestalten. Wie diese Aufteilung zustande kommt, ist für mich nicht nachvollziehbar.

Der Untertitel zu diesem Deck lautet "Götter, Sagen und Runen aus dem Leben der Wikinger" und setzt damit das zentrale Thema: Ein Deck, basierend auf dem Götterglauben der nordischen Völker (Wikinger und Kelten), die im Vorwort des Deutungsbuchs kurz vorgestellt werden. Am schönsten an diesem Tarot ist sicherlich die lebendige Illustration von Clive Barker. Gemäß der Sage tragen viele Karten der kleinen Arkana Kampfszenen, was jedoch allein schon durch den ständigen Perspektivenwechsel (die 8 der Schwerter ist sogar aus der Vogelperspektive) nicht eintönig wirkt. Zu den großen Arkana liefert das Begleitbuch den Hintergrund der jeweiligen Gottheit als kurze Geschichte, die kleinen Arkana haben nur einen Satz, der die Karte beschreibt, und kurze Deutungshinweise. Die dargestellten Situationen sind jedoch so klar erkennbar, daß manintuitiv viel aus diesen Karten lesen kann.

47 im Comic-Stil gestaltete Karten aus den 22 traditionallen großen Arkana sowie 25 vom Autor geschaffenen Arkana wie Neid, Freiheit oder Die Astrologin. Die Karten sind für die Entscheidungsfindung bei persönlichen Fragen gedacht.

Ich habe dieses kleine Deck aus einem bildschönen Set namens "Fortune-Telling Kit: Reveal Inner Truths With The Tarot Nova And Book Of Palm Reading With Cards". Es ist nur wenig größer als links abgebildet. Aufgrund meiner großen Begeisterung für dieses Deck habe ich mir zusätzlich das Miniatur-Deck gekauft, das etwa daumennagelgroß ist und in einer Mini-Schachtel an einem Mini-Anleitungsbuch hängt. Ähnlich wie Fergusons Hextentarot sind die Bilder sehr plakativ und scheinbar reduziert, aber sie transportieren die Essenz der Karten auf emotionaler Ebene so stark, daß ich es oft als regelrechten "Schub" empfinde. Überraschende Darstellungen, wie etwa der Hase als Magier, wecken meist sehr stimmige Assoziationen. Äußerst empfehlenswert für die Divination und eingeschränkt sogar für die Traumdeutung. 

78 voll illustrierte Karten, von Hand gefertigt und laminiert von der Künstlerin Jean Hutter. In der Welt der Collage-Tarots ein besonders gelungenes Konzept, das moderne wie klassische Bilder harmonisch kombiniert. 

Romantische Augenweide in zarten Farben, für die sich die Künstlerin von einem mittelalterlichen Manuskript namens "Luttrell Psalter" inspirieren ließ. Obwohl speziell die Ornamentik viel Ähnlichkeit mit illuminierten Manuskripten hat, ist es Keen gelungen, einen ganz eigenen Stil zu entwickeln. Insbesondere auf alles Groteske und Kantige wurde verzichtet, es ist ein in seiner Bildaussage sehr sanftes Deck dabei entstanden.
Die kleinen Arkana sind im Grunde "Pips", obwohl sich neben den Satzsymbolen kleine Schmuckbilder auf den Karten befinden. Meistens haben diese jedoch keinen direkten Bezug zur Bedeutung der Karte, oft sind es beispielsweise Musikanten, die ihr Instrument spielen. 

Auf das Erscheinen dieses Decks (Frühjahr 2002) habe ich geradezu sehnsüchtig gewartet. Wie von einem Deck des Hauses Lo Scarabeo nicht anders zu erwarten sind künstlerische Darstellung und Kartenqualität einfach großartig. Allerdings bekam ich schnell Probleme mit der Zuordnung der Sagengestalten der griechischen Antike zu den großen Arkana - vielleicht bin ich zu sehr an die Entsprechungen aus dem Delphi-Tarot gewöhnt, aber ich kann einfach nicht sehen wie z.B. Ares' ungezügelte männliche Kraft mit der rationalen Disziplin des Herrschers in Einklang gebracht werden kann. Am merkwürdigsten ist die friedliche Göttin des Herdfeuers Hestia in ihrer Besetzung als der Turm: Das magere Begleit-Faltblättchen begründet dies damit, sie habe die Menschen das Häuserbauen gelehrt... Die kleinen Arkana sind unbenannt in Orte (=Kelche "als Geist und Seele der Dinge"), Gegenstände (=Münzen als Besitz), Kreaturen (=Stäbe als "Instinkt und tierisches Element"), Helden (=Schwerter als menschlicher Geist), auch nur bedingt schlüssig.

78 Karten, basierend auf der TV-Serie "One Piece" - Anime über moderne Piraten auf der Suche nach dem sagenumwobenen Schatz des Piratenkönigs Gold Roger. Nicht die Spur von Tarot, aber lebhaft illustriert.

Ein Ausflug in die primitiven Frühstadien unserer Kulturen (verschiedenste Rassen haben in dieses Deck Eingang gefunden). Toppi hat ausdrucksstarke Porträts von geradezu archaischer Gewalt geschaffen, und obwohl ich das Deck auf den ersten Blick "häßlich" fand, ist es ein eindrucksvolles Instrument für Fragen zu elementaren Themen. Die Sätze sind nach Urkräften in Juwelen (Lichtenergie), Natur, Seele und Blut unterteilt und jeweils in einer Farbe gehalten (gelb, grün, blau, rot). Kleine Arkana mit gleicher Nummer haben in jedem Satz den gleichen Namen, aber natürlich je nach Urkraft eine unterschiedliche Wirkung. Dieses Deck weckt starke Erinnerungsbilder an die Ahnen; es geht sehr tief und sollte nicht leichtfertig ausprobiert werden.

Die Arte-Version des Origins-Decks. 22 Arkana auf mattem Papier, nur mit italienischem Titel.

Da das Deck aus 60 durchnummerierten Karten ohne Aufteilung in große und kleine Arkana besteht, ist der Name Tarot hier etwas irreführend. Jede einzelne Karte zeigt eine Szene aus einer von verschiedenen spirituellen Lehren, überwiegend Zen, Sufismus, Christentum und Buddhismus. Es werden sehr grundlegende Wahrheiten vermitteln, und eine schöne Botschaft des Decks ist es, den universalen Charakter dieser Erkenntnisse durch die Wahl verschiedener Lehren zu verstärken. Echte Karten der Weisheit und Transformation.

Dieses höchst interessante Deck versucht die Lehren des Zen-Meisters Osho mit Hilfe des Mediums Tarot zu transportieren. Wer sich dafür nicht interessiert, für den hält das Begleitbuch neben Originalzitaten aus Oshos Werk auch noch dogmenfreie Deutungsvorschläge bereit. Doch eigentlich braucht man für dieses Deck kein Buch. Die Darstellungen sprechen eine deutliche Sprache und die aufgedruckten Schlüsselbegriffe sind ebenfalls Denkanstöße, mit denen man sofort arbeiten kann. Die großen Arkana sind bis auf den Narren  und die Liebenden umbenannt, aber die traditionelle Reihenfolge wurde beibehalten. Eine zusätzliche Karte zeigt Osho als den ultimativen Meister. Die kleinen Arkana sind sehr unauffällig numeriert, und obwohl die Sätze Namen haben (Feuer, Wasser, Wolken Regenbogen), tauchen diese auf den Karten nicht auf und die Zuordnung ist schwierig. Kein einfaches Deck und eher zur explorativen Meditation als für klassisches Kartenlegen geeignet.
Online-Kartenlegen ist auf der Osho-Website möglich.

Mein erster Gedanke beim Anblick dieses Decks war "Warum hat das nicht schon längst jemand gemacht?" Denn die phantastische Reise entlang der gelben Ziegelsteinstraße der kleinen Dorothy, angemessenerweise in der Rolle des Narren, ist prädestiniert für die Umsetzung in einen Tarot. Die knallige Farbgestaltung fand ich unerwartet, aber nicht unpassend. Die Zuordnung der Charactere des Filmmusicals zu den großen Arkana ist ebenfalls nachvollziehbar (toll: der feige Löwe als die Kraft, die man braucht, um sich selbst zu überwinden), aber die Bedeutungen der kleinen Arkana weichen stark von der Tradition ab. In diesem Konzept stellt jeder Satz eine Queste jeweils einer Figur dar: Münzen stehen für Dorothys Suche nach ihrem Zuhause, Schwerter die der Vogelscheuche nach Klugheit, Stäbe die des feigen Löwen nach Mut, Kelche die des Blechmannes nach einem Herz. Leider konnte ich nicht erkennen, warum auf allen 78 Karten ein Oz-Logo in verschiedenen Farben den Hintergrund bildet.

Collagen mit Bildern von Kunstwerken und Architektur in Paris. Der Künstler verbrachte dort ein Jahr und schuf das Tarotdeck aus 3500 Einzelfotos.Die meisten der großen Arkana wurden umbenannt, die Suiten heißen Feuer, Wasser, Luft und Materie.

Auf den ersten Blick unterschätzt man dieses Deck wegen seiner kindlichen Zeichnungen. Wer sich näher damit beschäftigt, entdeckt eine Fülle an Details und mehrere Schichten esoterischer Bedeutungen. Inhaltlich orientiert sich das Deck an den Traditionen des Golden Dawn, die Titel der großen Arkana sind allerdings von Crowley übernommen. Entsprechend ist der kabbalistische Einfluß stark. Zusätzlich wurden 4 neue Karten, die Mentoren, eingeführt. Diese würdigen den 1977 entdeckten Planeten Chiron und bilden, zwischen den Hofkarten plaziert, "die Regenbogenbrücke zwischen den persönlichen und den trans-persönlichen Planeten". Ich habe ehrlich gesagt nie versucht, mit diesen Karten zu arbeiten, ebenso wenig wie mit Chiron in einem Horoskop.
Teile des bisher unveröffentlichten Begleitbuchs können auf der Website der Parrotts nachgelesen werden, wo das Deck auch zu bestellen ist.

Das dritte Gemeinschaftsprodukt des Diskussionsforums Comparative Tarot. Abgebildet ist meine Interpretation der Liebenden, zusätzlich habe ich auch noch die Gerechtigkeit gestaltet. Da das Projekt nicht für kommerzielle Zwecke, sondern als Studienarbeit gedacht ist, kann es copyrighttechnisch nicht verkauft werden; es existieren lediglich einige selbst gedruckte Exemplare für die Mitglieder der Gruppe. Alle Karten sind bei Tarotpassages zu besichtigen.

Ein Künstlerdeck, das über 20 Jahre für seine Entstehung gebraucht hat. Umso erstaunlicher ist die Konsistenz der künstlerischen Aussage. Es ist eines der schönsten und tiefgründigsten Decks, die ich kenne. Die Künstlerin vertiefte sich so in ihr Werk, daß sie während der gesamten Entstehungszeit kein anderes künstlerisches Projekt hatte und mit dem Verkauf von Drucken und Postkarten der Tarotmotive ihren Lebensunterhalt bestritt. In jede einzelne Karte kann man eintauchen, innerhalb der farbigen Flächen finden sich wiederum Figuren und Strukturen. Die Todeskarte ist eine der eindrucksvollsten Darstellungen des Themas. Zu meiner ausführlichen (englischen) Rezension bei Tarotpassages

Selbstpubliziertes italienisches Deck mit italienischen Kartenbezeichnungen. Der Narr trägt die Nummer 22. Die Nummernkarten sind verziert und unterschiedlich gestaltet, jedoch ohne illustrierte Szenen. Teilweise werden zusätzliche Symbole eingearbeitet, so tragen z.B. die Schwertkarten außer den Schwertern noch Rosen. Einfache Linienführung und flächige Kolorierung geben den Bildern eine geometrische Wirkung. Alle Karten mit (knappen) Deutungstexten können auf der Homepage der Künstlerin betrachtet und dort auch direkt bestellt werden. Leider gibt auch die Homepage keinen Außschluß über das Konzept des Decks - ich habe zwar viele feurig blitzende Sterne auf den Karten gefunden, aber keinen Hinweis auf einen Phoenix. Und für 50€ ist das Deck ohne Begleitbuch auch nicht gerade ein Schnäppchen - hauptsächlich für Sammler empfehlenswert.

Unbedingt anschauen: Die Willkommensbotschaft der australischen Autorin Poppy. Die 192 Karten bilden ein Orakel-/ Lebenshilfedeck, aber kein Tarot.

Nach der strengen Definition ist dieses Deck aus 32 Karten kein Tarot. Aber da es sich mit Archetypen als zentralem Thema beschäftigt und viele Karten eindeutig in Bedeutung und Zuordnung den großen Arkana entsprechen, finde ich, daß es besser in die Kategorie Tarot paßt als in die der anderen Divinations- oder Meditationskarten. Isha Lerner, die das Inner Child Tarot mitentwickelt hat, ließ in das Deck ihr Wissen über Blütenessenzen, Folklore, Astrologie und natürlich Tarot einfließen. Auch ihre Ledienschaft für die Gärtnerei ist spürbar. Das Ergebnis ist ein harmonisches, phantasievolles System, das in erster Linie zur Meditation geeignet ist und sicher auch für Einsteiger in die Arbeit mit Blüten und Kräutern hilfreich ist. Gut vorstellbar auch für Kinder aufgrund der fröhlichen, sanften Bilder.

Deck aus 54 Karten, bei dem die Zahl der kleinen Arkana auf 32 reduziert ist; benutzt werden die Karten As - 4. Die Struktur des Decks basiert auf der erdzentrischen Chaldäischen/Babylonischen Astrologie (5.&. Jhdt. v. Chr; mehr dazu) und der Numerologie (alle großen Arkana tragen eine Kombination aus der Zahl und assoziierten Buchstaben) und verarbeitet im künstlerischen Teil Elemente aus der Tschechischen Folklore. Insegesamt beeinflußt wird dieses interessante Deck von der Bewegung der Prager Esoterik (mehr dazu) und der Verbindung der gnostischen Richtungen Alchemie, Astrologie und Kabbala.

Elegantes Deck im Stil von Fresken. Stil und Haltung der Trumpfkarten gehen auf die ältesten bekannten Tarotspiele zurück, beispielsweise hat sich auf der Eremitenkarte das Stundenglassymbol frühester Darstellungen erhalten. Das Begleitbuch beschränkt sich leider auf divinatorische Bedeutungen, denn die Symbolik der Trümpfe und der detailliert ausgestalteten Hofkarten scheint vielschichtig zu sein. Die kleinen Arkana sind unillustriert und zeigen nur die Satzsymbole, meist in der klassischen Anordnung wie bei Visconti. 

Ein weiteres ausnehmend schönes Künstlertarot. Warum dieses Deck in der deutschen Ausgabe Primavera Tarot heißt und nicht wie in allen anderen Art Nouveau bleibt rätselhaft. Die Motive sind im Stile von Alphonse Mucha und des Art Nouveau (Jugendstil, Liberty) gehalten und zeigen fast ausnahmslos Frauen. Die kleinen Arkana sind voll bebildert, allerdings kommt die Bedeutung meist nicht sonderlich klar heraus - auf der 3 der Schwerter sieht man beispielsweise zwei Frauen im Gespräch. Trotz der ernsten Mienen kann man dieses Bild wohl kaum mit Colman Smiths durchbohrtem Herzen gleichsetzen. Insgesamt ein schönes Anschauungsobjekt, aber eine gute Lesung schaffen damit wohl nur sehr Geübte.

22 große Arkana im Rider Wait Smith-Stil, aus China.

Polnisches "Lerndeck". In der Mitte der Karten sind die tyoischen Marseille-Darstellungen abgebildet. Der rot-gelbe Rand enthält Deutungstexte für aufrechte und umgekehrte Karten.

Eine Freundin bekam dieses Deck auf einem Flohmarkt. Es besteht aus 78 voll bebilderten, handgefertigten Karten mit passender Schachtel, die mit Wachsaquarellkreiden in einem leicht bedrückenden überwiegend violetten Farbschema coloriert wurden. Die Geschichte dazu lautet, dass der Schöpfer bereits krebskrank war, als er die Karten gestaltete, und wenig später starb. Deshalb nimmt dieses Deck einen besonderen Platz in meiner Sammlung ein.

Zu beziehen über Adam McLean