Der Darkover-Zyklus ist das Hauptwerk von Marion Zimmer Bradley. Wie bei vielen Serien gibt es gute und weniger gute Titel, was hier vor allem auch daran liegt, daß die Titel über eine Zeitspanne von 30 Jahren entstanden sind, weswegen es einige Bände auch in überarbeiteten Fassungen gibt. Was mich daran fasziniert, ist das konsequente Konzept-Universum, mit sozio- und anthropologisch gut begründeter Entstehungsgeschichte. Darkover als ein metallarmer Planet erlaubt technischen Fortschritt nur mittels des Einsatzes von Psi-Kräften; diejenigen, die über solche verfügen, bilden die Adelskaste. Doch ambitionierte "Zuchtprogramme" führen bald zu unkontrollierbaren genetischen Defekten. Und dann landen auch die Terraner, Angehörige einer High Tech-Kultur... doch die Ähnlichkeiten zwischen den Völkern sind mehr als bloßer Zufall. Politische Intrigen, den Kampf zwischen Feudalismus und Fortschritt, Rebellion gegen gesellschaftliche Tabus und natürlich Liebesgeschichten - "The Forbidden Tower" hat all das und verzettelt sich doch nicht. (Marion Zimmer Bradley: The forbidden Tower/Der verbotene Turm)
Auch für Jennifer Robersons Cheysuli-Chroniken gilt das oben Gesagte. Ich habe alle 9 Bände gelesen; der erste ist ziemlich holprig, dann kommen etwa vier wirklich spannende Bände, gegen Ende wiederholen sich die Motive - vor allem die ewigen "Liebestäuschungen" der Ihlini. Auch hier gefällt mir aber die Kultur: In Homana leben neben der menschlichen (herrschenden) Rasse die Cheysuli, ein Volk von Gestaltwandlern. Die Fähigkeit zum Gestaltwandeln beschränkt sich jedoch auf das "Totemtier" des einzelnen Cheysuli, das in realer Gestalt quasi als Tiervertrauter mit ihm zusammenlebt. In jedem Band ist es von neuem spannend, ob und wie der heranwachsende Cheysuli seinen "Lir" findet, welche Rasse dieser hat und welche charakterlichen Besonderheiten. Die Cheysuli sind ein höchst spirituelles Volk und erwarten die Erfüllung einer alten Prophezeiung, die bevorzustehen scheint, als der erste Cheysuli den Thron des kinderlosen Königs besteigen kann. Doch es gibt im Reich noch die Ihlini, eine Dämonenrasse, denen die Prophezeiung den Untergang voraussagt... (Jennifer Roberson: Shapechangers/Das Lied von Homana)
Ein riesiger Appartementkomplex von den Ausmaßen einer Kleinstadt, inklusive besserer und weniger exklusiver Wohnviertel, sprich Etagen. Überbevölkerung, Kriminalität und Chaos breiten sich schleichend aus, verwandeln die Bewohner in Psychowracks, halbe Tiere oder echte Monster. Ein Alptraum der Beklemmung, der entsteht, wenn zuviel Menschliches auf zu engen Raum gepfercht wird. Die Hauptperson Dr. Laing, eigentlich ein ganz kultivierter Mann, findet seine eigene Art, mit den Verhältnissen fertig zu werden - und das ist vielleicht der größte Alptraum.
(J.G. Ballard: High Rising/Hochhaus)
Man sieht, ich bin ein Fan von Jennifer Roberson ;-). Ihre Nacherzählung der Geschichte von Robin Hood und Marian ist vielleicht kein literarisches Meisterwerk, aber mir gefällt ihre Art zu erzählen und manchmal mag ich eben eine romantische Story, gewürzt mit Kämpfen und Heldenstückchen. Sozusagen ein Mantel-und-Degen-Film zwischen Buchdeckeln, höchst unterhaltsam dank historischen Ungenauigkeiten. Das hat mich aber bei einer guten Geschichte nie gestört, zumal neue Ideen nötig sind, wenn man einen bekannten Stoff nacherzählt. Dies ist ein Tip für Frauen ;-) auf langen Zugfahrten. 
(Jennifer Roberson: Lady of the Forest/Die Herrin der Wälder)
Ich habe es ja schon immer geahnt: Gewöhmliche Detektivarbeit ist ziemlich limitiert. Vermutlich beschäftigt sich Dirk Gently deshalb lieber mit Hypnose und Quantentheorie. Das verhilft ihm zu dem wahrscheinlich einmaligen Slogan "Wir lösen das ganze Verbrechen. Wir finden die ganze Person". Ob sich so der Mord an einem Software-Fabrikanten lösen läßt? Zumindest erhält man einen Einblick die Psyche eines Elektrischen Mönchs mitsamt Glaubensdilemma, kann Dirk Gently bei der Rettung der Menschheit beobachten und erfährt, wer Bachs Musik wirklich komponiert hat... Das Buch wird seltsamerweise von vielen Hitchhiker-Fans nicht gelesen, aber mir gefällt die Parodie auf das Krimigenre hervorragend.
(Douglas Adams: Dirk Gently's Holistic Detecive Agency/Dirk Gentlys holisitsche Detektei) 
Meine erste Begegnung mit Tom Robbins. Ich war im Spanienurlaub und tagelang nicht ansprechbar, denn dieses Buch hatte einfach alles: Einen König als Hauptfigur, große Lieben, exotische und alltägliche Schauplätze, Dimesionsreisen und das Geheimnis der Unsterblichkeit (bestehend aus fernöstlicher Atemtechnik, häufigem Sex und dem Genuß von roter Bete). In weiteren Hauptrollen: Konkurrierende Parfumeure, ambitionierte Kellnerinnen und der bockshufige Gott Pan höchstselbst - leider aufgrund aussterbender Anhängerschaft in einem desolaten Zustand. Wem Robbins' rasanter Erzählstil mit mehreren Handlungssträngen kreuz und quer durch die Jahrhunderte gefällt, dem empfehle ich als nächste Station "Salomés siebter Schleier" ("Skinny Legs and all") und "Even Cowgirls get the Blues". (Tom Robbins: Pan Aroma/Jitterbug Perfume)
Eigentlich auch ein Buch, das jeder kennt... Aber mein Einstieg ins Genre Fantasy irgendwann in den Achtzigern und trotz des eher schlichten sprachlichen Stils immer noch einer meiner Favoriten. Marion Zimmer Bradleys Interpretation der Artussage aus der Perspektive der weiblichen Figuren porträtiert vorrangig Morgaine, die Halbschwester Artus' - nicht als Hexe, sondern als eine Priesterin des Alten Glaubens, die in erster Linie versucht, diesen Glauben zu schützen, dabei aber nicht frei von persönlichen Empfindungen und Ambitionen ist und manchmal auch falsche Entscheidungen trifft. (Ob Artus, Gwenhwyfar-Guinevere und Lancelot jemals einen flotten Dreier praktiziert haben, bezweifle ich allerdings.) Dieses Buch hat mich zum ersten Mal erkennen lassen, daß es einen Glauben vor, neben und jenseits des Christentums gibt. (Marion Zimmer Bradley: The Mists of Avalon/Die Nebel von Avalon)
Die Scheibenwelt. Aus unserer Perspektive eine ziemlich absurde Welt, getragen von vier Elefanten, die wiederum auf einer riesigen Schildkröte ungeklärten Geschlechts stehen... Ich gestehe, ich stehe Pratchetts Schöpfung nicht völlig unkritisch gegenüber. Einige seiner Einfälle sind richtig genial, wie etwa das Konzept der kreativen Magie und die diversen Schwieirgkeiten, mit denen sich GEVATTER TOD konfrontiert sieht. Viele Bände übersetzen mehr oder weniger aktuelle Themen "unserer" Welt auf ziemlich vorhersehbare Weise in die Scheibenwelt, ungefähr so wie bei den Flintstones. Ich kann das nur kurzzeitig witzig finden. Besser gefallen mir die "unabhängigen" Geschichten wie z.B. "Pyramids", deren Idee der Assassinengilde mich zu meiner aktuellen Rollenspielfigur inspiriert hat. Wichtig für alle Freunde skurriler Helden und unzähliger Wortspiele: Aus dem letztgenannten Grund sollte man die Bücher möglichst in der englischen Originalfassung lesen. (Terry Pratchett: Pyramids/Pyramiden)
Ohrwürmer mit französischem Akzent und Napoleonhüten, Hexen auf Harley Davidsons und ganze Scharen von Gestalten aus der irischen Sagenwelt begegnen den Geschwistern Pidge und Brigit, nachdem Pidge in einem Antiquariat ein zerfleddertes Märchenbuch geschenkt bekommen hat. Sozusagen eine inverse Unendliche Geschichte, denn Pidge wird nicht in das Buch hineinversetzt, sondern die Ereignisse brechen über seine Welt herein - in Gestalt der Unheilsgöttin Morrigàn, die ein ganz spezielles Interesse an dem alten Schmöker hat. Ein gemütliches Buch voller Kindheitsphantasie, Haferbrei und Stachelberrmarmelade.
(Pat O'Shea: Die Meute der Morrigán/The Hounds of the Morrigán)
"...und bring doch bitte das piemontesische Tarotspiel mit! Seine Bilder sind so schön streng und herb... Sag nicht, Du hättest einen Vortrag auf irgendso einem lächerlichen Kongreß mit New-Age-Verrückten oder Todtnauburg oder eine Verabredung mit einer Kundin, mit der Du ins Bett gehen willst. All das hat nun wirklich Zeit! Ich, meine Seele sind in Gefahr: hörst Du!" Robert Suttner ist Kunsthisotriker und Kartenleger (Erinnert sich noch jemand an den Diederichs-Verlag? Frederik Hetmann hat viele Märchenbücher editiert und noch einen weiteren wunderbaren Roman um die Tarotkarten verfaßt: Madru und der große Wald) und nun ist seine beste Freundin Sophia verschwunden. Es folgen Reisen durchs reale und durchs mythologische Griechenland, die Begegnung mit einem magischen Teppich und einem Mann, der nicht zufällig Crowley heißt. Meine einzige Kritik an diesem poetischen Märchen: eine unüberschaubare Menge an Personen. (Frederik Hetmann: Der Kelim der Aphrodite)
... und warum fehlen hier The Hitchhiker's Guide to the Galaxy und Fortsetzungen, Lovecrafts "Call of Cthulhu", die gesammelten Werke von J.R.R. Tolien, Arthur C. Clarke, Isaac Asimov und William Gibson?! Weil das die absoluten Klassiker des Genres sind... warum sollte ich Euch Bücher beschreiben, die Ihr höchstwahrscheinlich sowieso schon gelesen habt?? Dennoch möchte ich an dieser Stelle nicht versäumen, eine tiefe, tiefe Verbeugung vor den Meistern zu machen!!


See Kitty's beautiful artwork!

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