Wofür braucht man einen magischen Kreis und wie beschwört man ihn?
Ich muß zugeben, daß ich damit lange Zeit Schwierigkeiten hatte -
was genau sollte ich mir vorstellen? Wie visualisieren?
Geholfen hat mir schließlich ein Buch von Fiona Horne,
einer australischen Hexe: "WITCH - A personal journey".
Fiona war Sängerin in einer Punkband, und das merkt man der Marketing-
Strategie des Buches und seines Nachfolgers "WITCH - A magickal year"
auch an, aber viele der sehr persönlichen Erfahrungsberichte sind meines
Erachtens hilfreich für den Anfänger. Soweit mir bekannt ist, kann
man die Bücher in Deutschland nicht beziehen, deshalb habe ich das entsprechende Kapitel übersetzt. (ACHTUNG- Ich habe mich an die
Originalbeschreibung aus Fionas Buch gehalten. Als Hexe der
südlichen Hemisphäre arbeitet sie jedoch mit umgekehrten
Bezugspunkten!!) VIEL ERFOLG!
Hexen beschwören einen Kreis, um einen heiligen Raum zwischen den Welten zu schaffen, in denen wir unsere Gottes- dienste abhalten und magische Arbeit verrichten können. Die Kreisbeschwörung ist eines der fundamentalsten Rituale, die eine neue Hexe lernen kann, weil der geweihte Kreis eine Hauptrolle dabei spielt, magische Energien zu bewahren und zu verstärken, und außerdem potentielle ungewollte "Nasties" wie feindselige psychische Wesenheiten oder negative Energien draußen zu halten (es sei denn, du lädtst sie selbst ein!). Als eine Katholikin würde ich dazu in eine Kirche gehen, aber als Hexe trage ich meine Kirche in meinem Herzen. Mit den Kräften der Visualisierung und vielleicht den entsprechenden Werkzeugen und Formeln können Hexen überall eine Kirche errichten - in einem Wartesaal, am Strand, sogar auf einem Parkplatz!
Traditionell hat ein Hexenzirkel einen Durchmesser von 9 Fuß für ein Coventreffen und drei Fuß für eine einzelne Hexe, aber ich habe festgestellt, daß Größe wirklich keine Rolle spielt, wenn man Hexerei praktiziert. Bei einigen Formen zeremonieller Magie sind bestimmte Maße unerläßlich für ein "echtes" Ritual, aber die Tradition, physisch und psychisch einen Kreis zu markieren, um einen geweihten Ort zu bezeichnen, gab es bei Menschen schon lange bevor das Metermaß erfunden wurde.
Der Tradition gemäß sollte ein Kreis im Freien mit einem Schwert auf dem Boden gezogen werden, ein Kreis in geschlossenen Räumen wird mit weißer Kordel, Salz oder Kreide markiert werden (oder mit weißer Farbe, falls es einen ständigen Raum dafür gibt). All das ist schön, aber nicht unbedingt notwendig; ich habe oft einen Kreis kreiert, indem ich nur meine Vorstellungskraft benutzt habe - ich sah eine leuchtende Sphäre aus weißem Licht sich um mich formen.
(...)
Zuerst stelle ich vier weiße Kerzen gerade außerhalb der späteren Außengrenze meines Kreises ungefähr an den Positionen der kardinalen Punkte auf: Norden, Osten, Süden und Westen. (...) Wenn ich einen Altar außerhalb meines Schlafzimmers errichte (wo mein Altar im Osten steht), plaziere ich ihn am südlichsten Punkt des Kreises. In der nördlichen Hemisphäre stellt man den Altar üblicherweise im Norden auf, weil auf dieser Seite des Planeten Norden heißt, daß man vom Äquator und der Gegenwart der Sonne wegschaut, es ist also ein Platz der Dunkelheit, der zur unterbewußten Erfahrung der magischen Arbeit paßt. In der südlichen Hemisphäre schauen wir nach Norden in die helle Sonne, und so finde ich besser, den Altar im mehr kontemplativen Süden aufzustellen. (...) Die Hauptsache ist, stell' ihn irgendwo auf!
Auf dem Altar habe ich eine Schale mit Räucherwerk und Holzkohle, meinen Athame, mein Pentakel, eine Schale mit Wasser, etwas Meersalz, Streichhölzer, zusätzliches Räucherwerk und zwei Gegenstände von meinem Hauptaltar, die die Energien der Göttin und des Gottes repräsentieren sollen, normalerweise Kerzen in Sonne- und Mondhaltern. Wenn ich einen besonderen Feiertag begehe, habe ich auch ein paar Gegenstände für diesen Anlaß, zum Beispiel blühende Pflanzen der Jahreszeit. Neben dem Altar stelle ich einen Teller mit Essen auf den Boden, meistens ein paar Müslikekse, die ich speziell für das Ritual gebacken habe, und einen Kristallkelch mit Met. 
Wenn ich bereit bin, den Kreis zu ziehen, entzünde ich das Räucherwerk und reinige dann das Wasser. Dazu nehme ich meinen Athame und tauche die Spitze der Klinge ins Wasser, wobei ich sage: "Ich entferne aus dir, Wasser, alles was unrein und unsauber ist, damit du mir bei meinem Ritual helfen magst." Als nächstes weihe ich das Salz, wobei ich sage: "Gesegnet seist du, Kristall des Meeres, in den Augen der Erdmutter und des Himmelsvaters, magst du mir bei meinem Ritual helfen." Dann gebe ich das Salz in das Wasser und bereite mich darauf vor, den Kreis zu beschwören.
Mit meinem Athame in meiner rechten Hand strecke ich meinen Arm nach vorne und gehe langsam den Kreis entlang, wobei ich sage: "ich beschwöre dich, Kreis, damit eine Grenze zwischen den Alltagswelten und den ewigen Sphären schaffst." Während ich gehe, sehe ich ein Licht von meinem Athame ausgehen - ähnlich wie bei den Lichschwertern, die Luke Skywalker und Darth Vader in Star Wars führen. Mit diesem Licht ziehe ich den Umfang des Kreises nach, doch zur selben Zeit sehe ich es wachsen und sich über meinem Kopf und unter meinen Füßen zu einer leuchtenden Sphäre formen. Wenn ich wieder am Ausgangspunkt angelangt bin, sage ich: "Der Kreis ist geschlossen und gesegnet, so mote it be."
Als nächstes verkünde ich formal die Anwesenheit der Elemente im Kreis. Zuerst verspritze ich mit den Fingern die gereinigte und gesegnete Salz-Wasser-Mischung, die Wasser und Erde repräsentieren, entlang des Kreises, wobei ich deosil (Nordhalbkugel: im Uhrzeigersinn, a.d.Ü.) gehe. Dann trage ich das Räucherwerk, das die Luft repräsentiert, um den Kreis und fächere den Rauch mit meiner Hand zu den Rändern. Zuletzt hebe ich die Kerze im Süden auf, die das Feuer repräsentiert, und gehe demit herum, bevor ich sie wieder an ihren Platz stelle. Der Kreis ist jetzt gesegnet und durch die Elemente versiegelt.
Nun ist es an der Zeit, die Hüter der Himmelsrichtungen willkommen zu heißen, dem Ritual beizuwohnen. Die Rolle, die sie spielen, ist die der Balance und der Manifestation. Jede Magie, die zwischen den Welten beschworen wird, kann mit der Hilfe der Hüter der irdischen Regionen zu ihrem erwünschten Ergebnis gelenkt werden. 
Zuerst blicke ich nach Süden und hebe meinen Arm, halte meinen Athame hoch in die Luft und fahre das Erdpentagramm nach, wobei ich sage: "Kommt! Hüter des Südens, Heimat der Erde (Nordhalbkugel: Norden, a.d.Ü.), ich bitte Euch, diesen Ort außerhalb der Zeit zu schützen und meinem Ritual Eure Hilfe zu geben." Während ich das sage, beschwöre ich vor meinem inneren Auge ein Bild von dickem Nährboden und der Anwesenheit denkender Lebewesen darin, die mit dunklen, feuchten Augen in den Kreis starren.
Als nächstes gehe ich nach Osten, und während ich das Luftpentagramm zeichne, sage ich: "Kommt! Hüter des Ostens, Heimat der Luft, ich bitte Euch, diesen Ort außerhalb der Zeit zu schützen und meinem Ritual Eure Hilfe zu geben." Im Luftquadranten sehe ich schwebende, androgyne, langgliedrige Wesen mit hauchfeinen Haarsträhnen wie Wolken und großen, leuchtenden himmelblauen Augen, die in den Kreis sehen.
Jetzt in den Norden (Nordhalbkugel: Süden, a.d.Ü.), und während ich das Feuerpentagramm nachfahre, begrüße ich die Hüter des Feuers. Hier sehe ich hoch lodernde Flammen in orange und gold, die Spitzen sind die flackernden Haare von Kreaturen mit glühenden roten Augen, die im Kreis hin- und herschießen wie Pfeile.
Zuletzt bewege ich mich deosil in den Westen und erhebe meinen Athame, zeichne das Pentagramm für Wasser und sage: "Kommt! Hüter des Westens, Heimat des Wassers, ich bitte Euch, diesen Ort außerhalb der Zeit zu schützen und meinem Ritual Eure Hilfe zu geben." Gewühnlich visualisiere ich Meerjungfrauen, die im Westen dahintreiben und ihre diamantbeschuppten Schwänze im Einklang bewegen und ihre Blicke aus glitzernden Smaragdaugen durch den Kreis schweifen lassen.
Nun, da alle Wächter anwesend sind, heiße ich die Göttin und den Gott im Kreis willkommen. Falls das Ritual oder der Spruch mit den Energien bestimmter Gottheiten arbeitet, ersetze ich in der Begrüßung die Anrede Lady oder Lord mit diesen Namen.
Nun ist der Zirkel komplett und bereit für Zaubersprüche, Heilen, Meditation oder jede andere magische Arbeit, die ich in der pulsierenden Sphäre zu tun habe.

-FORTSETZUNG "CAKES UND ALE" UND SCHLIESSEN DES KREISES FOLGT-

Anmerkung: Ich selbst visualisiere die Elemente anders, und ich denke, jeder sollte seine eigenen sprechenden Bilder finden. Dieser Text war für mich jedoch eine wichtige Anregung... da ich mir zunächst kaum etwas vorstellen konnte!

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