"Glauben Sie wirklich an Feen?" - eine Frage, die mir häufig gestellt wird.
"Glauben" ist aber für mich nicht das richtige Wort, denn seit meiner Kindheit sind Feenwesen Teil meiner Realität; ich glaube also nicht an sie, sondern ich weiß, daß es sie gibt. Wie ich Feenwesen erlebe, beschreibe ich im Buch folgendermassen:

"Es gibt eine Reihe von Theorien, die besagen, dass Feen rein geistige Geschöpfe sind und die Begegnungen mit ihnen sich lediglich als Projektionen in unseren eigenen Köpfen abspielen. Mit anderen Worten, statt einer Fee begegnet man immer sich selbst.
Ich habe andere Erfahrungen gemacht. Die Anderswelt ist jedoch so, wie ihr Name es ausdrückt: Anders. Die vielfältigen Gestalten, die ein Naturwesen annehmen kann, wären für uns moderne Menschen oft nicht zu entschlüsseln, eine Verständigung, wie wir sie gewohnt sind, einfach nicht möglich. Deshalb ist es tatsächlich so, dass Naturwesen uns in ihrer Anpassungsfähigkeit und geselligen Unkompliziertheit entgegenkommen und sich so sehen lassen, dass sie von uns erkannt werden können."

Meine Heimat, der Odenwald, ist der Schauplatz vieler Sagen und Legenden. Der Schleier zwischen unserer Welt und anderen Welten ist mir dort immer besonders durchlässig vorgekommen. Zwischen den silbrig schillernden Frauenmantelblättern an einem Bach im Höllgrund hatte ich meine ersten Begegnungen mit Feenwesen, und schon bald kam ein tiefes Interesse an Astrologie, Magie und Naturreligionen hinzu. Seit 20 Jahren beschäftige ich mich mit dem Tarot, dessen Einfluß auf mein Denken auch in "Begegne deiner Fee" spürbar ist.

Mit meinem Interesse für Magie habe ich Feen erst spät in Verbindung gebracht, da ich in der Stadt meinen früher so selbstverständlichen Kontakt zu ihnen verloren glaubte. Erst ein Mittsommerritual machte es mir deutlich, dass man seinem Begleiter aus einem anderen Reich überall begegnen kann, auch in unserem modernen, profanen Alltag. Diese Entdeckung wollte ich gerne teilen. 

Illustrationen von Christian M. Weiß